Webstrategische Optionen

Dieser Beitrag will den Blick auf die Chancen, die das Web auch kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet, weiten. Das Internet ist für die Vermarktung unverzichtbar und Empfehlungen von Kunde zu Kunde sowie das Teilen von Informationen werden dabei immer wichtiger. Klar! …

… aber das Web bietet noch viel mehr als nur die Möglichkeit, für ein Angebot zu werben und sich zu vernetzen. Grundsätzlich gibt es drei webstrategische Optionen, die jedem Unternehmen offenstehen. Neben der Vermarktung über das Web kann es sich für ein Unternehmen auszahlen, auch über die Optimierung von betrieblichen Prozessen mit Hilfe des Internet und über „E-Business“ nachzudenken. Selten werden alle drei Optionen genutzt. Der Transfer von Ideen von einer Branche in eine andere, ist ein sinnvoller Ansatz, um die eigenen Aktivitäten im Web zu reflektieren und Chancen zu prüfen.

Auch heute noch nutzen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU’s) – und das gilt weitgehend für alle Branchen – ihre webstrategischen Chancen nicht voll aus!

Eine strategische Säule dominiert die Internetaktivitäten von KMU’s bis heute: Viele Firmen nutzen das Internet im Wesentlichen, um ihr Kerngeschäft zu stützen. Dies bedeutet: Das Internet wird als Informations- und Werbekanal verstanden und als solches mehr oder weniger breit und professionell genutzt.

Wie sieht es aber mit der zweiten strategischen Option aus, mit Hilfe des Internet Geschäftsprozesse zu optimieren?

Die Personalwirtschaft hat recht früh verstanden, welches Potenzial das Web bietet, Prozesse zu verschlanken und damit kostengünstiger zu gestalten. Bewerber tragen sich schon lange in Datenbanken ein anstatt umfangreiche Bewerbungsmappen zu versenden. Die digitalen Daten können leicht und kostengünstig ausgewertet werden. Aber nicht nur die Personalwirtschaft hat diese Option früh genutzt. Die Medienbranche und auch der Versandhandel spart sehr viel Geld, seit Bestelladressen nicht mehr aufwendig nachqualifiziert werden müssen, weil Bestellformulare unlesbar oder unvollständig ausgefüllt eintreffen. Im Internet wird der Besteller gleichzeitig zum Qualitätsmanager, indem er vor Absendung seiner Bestellung, seine Daten systemgestützt noch einmal selbst prüft. Diese strategische Option, durch Prozessoptimierung Kosten zu senken, wird nach wie vor oft noch unterschätzt und entsprechend nicht selten vernachlässigt.

Ein weiteres Beispiel: Ein Freiberufler, der als Seminardozent tätig ist, kann diese ersten beiden strategischen Optionen nutzen, indem er zum Beispiel im Vorfeld eines Seminares Unterlagen für die Teilnehmer im Internet zum Download anbietet oder im Nachfeld der Veranstaltung mit Hilfe von Whitepaper-Angeboten die Kundenbindung und das Empfehlungsmarketing in Gang bringt.

Die dritte strategische Option, die in den frühen Jahren des Internet vielfach falsch bewertet wurde, meint die Chance, über das Web „E-Business“ zu betreiben. Dahinter steht die Zielsetzung, über das Internet Umsatz (Zusatzumsatz) und Gewinn zu generieren. Gefragt sind neue Geschäftsmodelle bzw. neue Angebote, die nur mit Hilfe der Web-Technologie realisiert werden können. Beispiele sind Geschäftsmodelle des Online-Marketing oder Webservices. Die Umsetzung eines solchen Geschäftsmodells ist als „First Mover“ oft mit relativ hohen Investitionen verbunden.

Zu unserem Beispiel: Unser Freiberufler könnte für seine Expertise eigene, kostenpflichtige „E-Learning“-Angebote entwickeln (lassen), am besten gleich in verschiedenen Sprachen, und diese im Internet ergänzend zum Offline-Angebot kostenpflichtig bereitstellen.

Fazit: KMU’s können was Webstrategien betrifft von großen Firmen noch immer einiges lernen und der Transfer von Anwendungen – auch von Anwendungen anderer Branchen – zahlt sich aus.

Business Development Partner unterstützt im Innovationsprozess. Im engeren Fokus von Projekten steht das Thema „Webstrategische Optionen“ für Unternehmen und Einrichtungen unterschiedlicher Branchen.

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